Opium-Derivate und Expektoranzien
Opium-Derivate und Expektoranzien in der medizinischen Anwendung
Therapeutische Relevanz von Opium-Derivaten und Expektoranzien
Opium-Derivate, auch bekannt als Opiate, sind Substanzen, die aus dem Schlafmohn (Papaver somniferum) gewonnen werden und eine starke schmerzlindernde Wirkung haben. Sie werden in der Medizin hauptsächlich zur Behandlung von mittleren bis starken Schmerzen eingesetzt. Expektoranzien, oder auch schleimlösende Mittel, werden hingegen verwendet, um die Sekretion in den Atemwegen zu fördern und dadurch das Abhusten von Schleim zu erleichtern. Sie kommen vor allem bei Erkrankungen der Atemwege zum Einsatz, bei denen eine vermehrte Schleimbildung vorliegt.
Anwendungsgebiete von Opium-Derivaten
Die primäre Anwendung von Opium-Derivaten liegt in der Schmerztherapie. Sie werden bei akuten Schmerzen, wie sie nach Operationen oder Verletzungen auftreten können, sowie bei chronischen Schmerzen, wie bei Krebserkrankungen oder schweren Arthrosen, verschrieben. Aufgrund ihrer starken Wirkung und des Risikos einer Abhängigkeitsentwicklung werden sie jedoch sorgfältig dosiert und in der Regel nur dann eingesetzt, wenn andere Schmerzmittel nicht ausreichend wirksam sind.
Anwendungsgebiete von Expektoranzien
Expektoranzien werden zur Behandlung von respiratorischen Erkrankungen wie akuter Bronchitis, chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) und Asthma eingesetzt. Sie helfen, zähen Schleim zu verflüssigen und erleichtern somit das Abhusten. Dies trägt zu einer Linderung der Symptome und einer Verbesserung der Lungenfunktion bei.
Wirkungsweise von Opium-Derivaten
Opium-Derivate wirken, indem sie an spezifische Rezeptoren im Gehirn und im zentralen Nervensystem binden, die als Opioidrezeptoren bezeichnet werden. Durch diese Bindung wird die Schmerzweiterleitung gehemmt und das Schmerzempfinden reduziert. Neben der analgetischen Wirkung können Opium-Derivate auch zu einer Veränderung des Bewusstseinszustandes führen und eine beruhigende sowie euphorisierende Wirkung haben.
Wirkungsweise von Expektoranzien
Expektoranzien erhöhen die Produktion von dünnflüssigem Sekret in den Atemwegen und stimulieren die Flimmerhärchen der Bronchialschleimhaut. Dies fördert den Transport des gelockerten Schleims aus den Atemwegen heraus. Einige Expektoranzien wirken direkt auf die Schleimdrüsen, während andere indirekt über eine Steigerung der Flüssigkeitsaufnahme in den Bronchialschleim wirken.
Mögliche Nebenwirkungen und Risiken
Bei der Anwendung von Opium-Derivaten können Nebenwirkungen wie Übelkeit, Erbrechen, Verstopfung, Atemdepression und Schläfrigkeit auftreten. Das Risiko einer Abhängigkeitsentwicklung ist besonders bei längerfristiger Anwendung gegeben. Bei Expektoranzien sind Nebenwirkungen wie Magen-Darm-Beschwerden, allergische Reaktionen oder Kopfschmerzen möglich. Es ist wichtig, dass die Anwendung dieser Medikamente unter ärztlicher oder pharmazeutischer Aufsicht erfolgt und die Dosierung individuell angepasst wird.
Interaktionen und Kontraindikationen
Opium-Derivate können Wechselwirkungen mit anderen zentral dämpfenden Substanzen, wie Alkohol oder Beruhigungsmitteln, haben und deren Wirkung verstärken. Sie sollten nicht bei Patient*innen mit bekannter Überempfindlichkeit oder bei Atemdepression angewendet werden. Expektoranzien können die Wirkung anderer Medikamente beeinflussen, insbesondere wenn diese die Sekretbildung in den Atemwegen beeinflussen. Sie sind bei Patient*innen mit Magen-Darm-Ulzera oder schweren Lebererkrankungen mit Vorsicht einzusetzen.
Empfehlungen für Patient*innen
Vor der Anwendung von Opium-Derivaten oder Expektoranzien sollten Patient*innen eine ausführliche Beratung durch Ärzt*innen oder Apotheker*innen in Anspruch nehmen. Es ist wichtig, die Medikation gemäß den Anweisungen zu verwenden und auf Anzeichen von Nebenwirkungen oder Wechselwirkungen zu achten. Bei Fragen oder Unsicherheiten bezüglich der Medikamente sollten Patient*innen nicht zögern, medizinisches Fachpersonal zu konsultieren.